Wahre Geschichte – Erstveröffentlichung 2002
Vorherige Seite Die Bücher Nächste Seite
Die 7jährige Venus Fox zeigte so wenig Reaktionen, dass Torey Hayden anfänglich glaubte, sie sei taub.
Venus sprach nie, hörte nie zu, schien nicht einmal die Anwesenheit einer Person im selben Raum wahr zu nehmen. Doch ein zufälliger “Zusammenstoß” auf dem Schulhof entfesselte eine gar unglaubliche Wut und verwandelte das Kind in einen Wirbelwind voll gefährlicher Boshaftigkeit. Von den fünf Kindern in Toreys Klasse in jenem September stellte Venus mit Sicherheit die größte Herausforderung an sie als Lehrerin dar, auch wenn die anderen Vier ebenfalls große, unübersehbare Probleme hatten.
Die 6jährigen Zwillinge Shane und Zane litten am fetalen Alkoholsyndrom (FAS), mit dieser typischen Mischung aus höchster Erregung und äußerst niedriger Konzentrationsschwelle. Mit seinen 9 Jahren war der aggressive und angeberische Billy schon von zwei Schulen geflogen. Jesse (8) hatte das Tourette-Syndrom.
Und dann war da noch Venus. Und obwohl alle ihre eigenen Nöte und Probleme hatten, hatten sie doch auch alle eines gemeinsam: eine tiefgreifende Abneigung gegeneinander und den großen Wunsch überall sonst zu sein, nur nicht in Toreys Klasse.
HÖRST DU MICH, VENUS? führt den Leser sensibel und voller Mitgefühl in eine Welt, in der eine unverrückbare Geduld und stoische Zielstrebigkeit zwar nicht immer fassbare Ergebnisse erzielen können, aber in welcher die wenigen und hart erkämpften Siege ein ganzes Leben verändern können. [Hayden] erzählt Geschichten, die Hoffnung und Entwicklung zum zentralen Thema machen.” – Chicago Tribune
Das nun folgende Schuljahr versprach eines der herausforderndsten, verwirrendsten, aber auch lohnenswertesten ihrer ganzen Schullaufbahn zu werden. Torey musste sich intensiv darum bemühen zu dem schweigsamen Kind durchzudringen, das so offenbar voller Schmerz und großer Nöte war, während sie gleichzeitig versuchen musste eine Klassensituation zu schaffen, die geprägt sein sollte von Lernen und Zusammenarbeit, und das in einer Klasse, in der vorwiegend das Chaos herrschte.
Die Reise versprach anstrengend zu werden, voll von scheinbar unüberwindlichen Hindernissen, und getrübt durch wahrhaft schreckliche Enthüllungen – jedoch immer wieder vorangetrieben durch kleine, manchmal höchst erstaunliche Durchbrüche. Dabei hatte sich eine unerschrockene Lehrerin fest vorgenommen einem “hoffnunglosen Fall” zu helfen und sie mit Liebe und Geduld zum Licht eines neuen Tages zu führen.
In dieser bemerkenswert bewegenden Erzählung zeigt uns Torey wieder einmal ihr Einfühlungsvermögen, ihr unbezwingbares Herz, welche ihre früheren Bücher weltweit schon zu phänomenalen Bestsellern gemacht haben. Sie sollte Lesestoff sein für alle, die persönlich davon berührt sind oder allgemein ein Interesse an der Behandlung verhaltensgestörter Kinder haben.
Wo sind sie heute
Im Augenblick arbeitet Venus als Serviererin. Sie lebt mit ihrem Freund zusammen und hat eine Tochter von anderthalb Jahren. Sie hofft, dass sie in Zukunft zu dieser Site etwas beitragen kann.
Jesse hat seinen Abschluss an einer Wirtschaftsfachschule gemacht und arbeitet nun im Management in einer Firma seiner Stadt. Er ist verheiratet und hat keine Kinder.
Soweit Torey bekannt ist, arbeiten Shane und Zane nach wie vor in Behindertenwerkstätten. Sie hat keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen können.
Billy hat das College abgeschlossen und arbeitet in der Verteidigungsindustrie. Er schreibt folgendes:
Ich bin der, der in HÖRST DU MICH, VENUS? Billy heißt. Torey ist cool. Ich kann gar nicht glauben, dass ich hier wirklich für ihre Website‘was schreibe. Wollt ihr wissen, ob’s mir gut geht? Klar. Aber ich bin immer noch so’n Dummkopf. Geheiratet hab ich nicht. Ich hab’ ‘ne Freundin. Keine Kinder. Keine Hunde oder so. Man könnte sagen, mein 12 Jahre alter BMW ist mein Kind. Im Moment arbeite ich für die Bösen (die Regierung). Aber wenn ich mal erwachsen bin, könnte ich auch Autoverkäufer werden, ich hab’ genug Praxis. Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Ich hoffe, dass alle dies hier gern gelesen haben. Macht’s gut.
|
||||||