Wahre Geschichte – Erstveröffentlichung 1991
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Als neue Lehrerin in einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA begegnet Torey der 8-jährigen Jadie, einem Kind, das durch Erlebnisse in ihrem Leben so verletzt wurde, dass sie nun glaubt, sie sei ein Geist.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine brüchige, fein ausbalancierte Beziehung, doch je mehr sich Torey darum bemüht hinter das Geheimnis der seelischen Pein zu kommen, unter der Jadie leidet, um so furchterregender wird Jadies Geschichte. Was sie Torey erzählt, ob verschleiert oder in schockierender Offenheit, wird zu einer Flut von Hinweisen wie aus einer wahren Detektivgeschichte, die obendrein mit Elementen von Angst und Einbildung gespickt ist. Je mehr Torey erfährt, umso verworrener wird das Puzzle, das Jadies Leben außerhalb der Schule darstellt.
Die Auseinandersetzung dieses Kindes mit fremdartigen Symbolen und pervertierten Sexualpraktiken scheint auf eine Deutung hinzuweisen, die Torey ungern akzeptieren möchte. Ist es möglich, dass Jadie das Opfer ritueller Missbrauchshandlungen ist? Oder eines erschreckenden sexuellen Missbrauchs? Oder sind dies die gequälten Fantasien eines zutiefst gestörten Kindes?
Mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Mitleid, Verständnis und meisterhafter Erzählkunst zeigt uns Torey Hayden einmal mehr die Macht der Liebe und die Widerstandskraft des menschlichen Geistes. Wahr und menschlich erzählt, ist JADIE sowohl ein Bericht voller Einblicke in die Schwierigkeiten, die im Umgang mit dem Verdacht auf Kindesmisshandlung auftreten, als auch eine ausgesprochen fesselnde psychologische Horror-Geschichte.
Anmerkungen der Autorin:
Durch das Verfassen von JADIE wollte Torey insbesondere die Probleme hervorheben, denen professionell mit Kindern arbeitende Menschen wie sie selbst begegnen können, wenn sie eine tiefgreifende Verhaltensstörung zu interpretieren versuchen. Und während sie JADIE schrieb, machte ihr die Vielzahl an Leuten Sorgen, die zu voreiligen Schlüssen gelangten, wie “ritueller und satanischer Missbrauch”, “Störungen einer multiplen Persönlichkeit” usw., und wollte aufzeigen, wie schwierig es aus dem Blickwinkel eines ‘Profis’ ist zu sagen, was nun tatsächlich passiert war – und wie einfach es ist die Diagnose durch eine persönliche Denkweise zu beeinflussen.
JADIE war Toreys erstes Buch, das die Verleger so aufregte, dass sie ihr das Manuskript zurück sandten, damit sie es umschrieb. Ihnen gefiel das offene Ende nicht. Doch da es sich um eine wahre Geschichte und nicht um Fiktion handelt, fand Torey es nicht leicht ein angemessenes Ende zu finden. Das Problem wurde durch das Anfügen eines recht langen Nachworts gelöst, das Torey allerdings 15-mal neu schreiben musste, ehe es akzeptiert wurde.
JADIE ist nach SHEILA das zweiterfolgreichste Buch von Torey Hayden geworden. In fünf Ländern kam es in die Bestseller-Listen.
Bis heute weiß Torey nicht genau, was Jadie wirklich passiert ist.
Wo sind sie heute?
Hugh ist heute über 50. Er hat nicht wieder geheiratet und hat auch keine Kinder. Er lebt jetzt in Kanada.
Ich soll euch kurz was über mein Leben erzählen? Na klar, Torey! Hallo an euch alle! Ich bin nicht mit Torey verheiratet. Das habt ihr sicher schon erraten, was? Ich bin gar nicht verheiratet. Einmal reichte mir. Was Torey nicht in ihren Büchern sagt, ist, dass ich ein Indianer bin. Und vor etwa 10 Jahren habe ich angefangen mehr und mehr nach dem Erbe meines Stammes zu suchten, so dass ich die Stadt verlassen habe. Jetzt bin ich Lehrer für Alternative Medizin in einem kleinen Institut, das sich zur Aufgabe macht unseren Eingeborenen-Glauben zu fördern. Daher führe ich ein gutes Leben in einer wunderschönen Landschaft. Was will ich mehr?
Jadie wird bald 30 und schreibt ihre Doktorarbeit über die Englische Literatur des Mittelalters. Sie hat heute noch Probleme über ihre Kindheit zu sprechen. Auf Nachfrage hat sie abgelehnt etwas für diese Site zu schreiben.
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